SchülerInnen geehrt für Hörspiele über vorgeburtliches Erleben
„Kinder vor der Geburt hören Stimmen und nehmen Stimmung wahr. Sie sind umgeben von der Klangfarbe der mütterlichen Stimme, von Geräuschen, dem Rhythmus des Herzschlags. Das Ohr ist das erste Sinnesorgan, das sich beim menschlichen Embryo entwickelt. Hören stimuliert, beruhigt, schwingt den Hörenden auf einen Rhythmus ein“, erklärt Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin von aktion leben österreich.
Mit der Ausschreibung des Solidaritätspreises regte der Verein Schülerinnen und Schüler an zu überlegen, was ein Kind im Mutterleib hört und was dieses Hören für es bedeutet. „Es ist großartig, was die Kinder und Jugendlichen geleistet haben“, betont Kronthaler weiter: „Wir haben spannende Geschichten bekommen mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Bedürfnisse von ungeborenen Kindern und werdenden Eltern. Das wollen wir mit unserer Bildungsarbeit generell vermitteln und insbesondere auch mit diesem Wettbewerb.“
Familie Csoklich stiftet Preisgelder
Zwei Projekte aus Purkersdorf und aus Nappersdorf gingen als Siegerprojekte aus dem Wettbewerb hervor. Zwei weitere Arbeiten aus Eisenstadt teilen sich den dritten Platz. Belohnt werden die SiegerInnen mit einem großzügigen Geldpreis, den die Familie des mittlerweile verstorbenen Dr. Walter Csoklich, des langjährigen ersten Vorsitzenden von aktion leben österreich, gesammelt und für dieses Preisausschreiben zur Verfügung gestellt hat.
Erster Preis für „Höhere Schulen“ ging nach Purkersdorf
Der erste Preis der Kategorie „Höhere Schulen“ ging an die 4F der AHS Purkersdorf mit ihrem Hörspiel „Baby Steffi“. Aus der Hörperspektive des Babys im Bauch der Mutter erleben die Hörerinnen und Hörer einen Teil der Reise mit: Von der Wanderung der Eizelle zum Embryo besuchen Mutter und Kind etwa die Gynäkologin, einen Bauernhof oder erleben ein Abendessen gemeinsam mit FreundInnen.
Stefan Sampt, der als Lehrer das Projekt betreute, betont: „Durch die anschaulichen Mitmach-Workshops von aktion leben bei uns an der Schule haben die SchülerInnen einen tollen Einblick in das vorgeburtliche Leben erhalten. Das hat sie auch sehr motiviert, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Es war für mich auch schön zu sehen, wie die SchülerInnen sich in diesem Projekt geöffnet haben und eingetaucht sind in eine ,Fantasiewelt´.“
Erster Preis für „Volksschulen“ ging nach Nappersdorf
Die Chor-Kinder der Volksschule Nappersdorf entwickelten ein Hör-Theaterstück und zeichneten es per Video auf. Lehrerin Maria Langer über das Projekt: „Für mich als Lehrerin war es bereichernd zu erleben, mit welcher Begeisterung die Kinder an das Thema herangingen und welche Ideen sie einbrachten und auch gleich umsetzten. In diese 3 Minuten packten wir sehr viel hinein: Abendessen, Streit, Zähne putzen, Flöte üben, vorlesen, vorsingen, ‚Gute Nacht‘ auch dem Baby sagen und die Kinder zudecken.“ Das Preisgeld von 1.000 Euro wollen die Kinder zum Teil beim Besuch in Wien – im Rahmen der Preisverleihung – verwenden und andererseits auch für weitere Workshops von aktion leben an der Volksschule.
Laut Jury stach besonders der Einsatz verschiedener akustische Elemente und Geräusche hervor. Das Hörspiel wurde auch als Video präsentiert, sei aber auch ohne Bild gut nachvollziehbar. Klopfgeräusche, die die Herzgeräusche der Mutter nachempfinden lassen, dominieren das Hörerlebnis.
Spezialpreis an die Sonderschule Eisenstadt
Auch eine Sonderschule beteiligte sich mit zwei Klassen am Wettbewerb. Da es zwei Klassen sind mit einem gemeinsamen Beitrag, wird dieser Preis als Spezialpreis vergeben. Jede Klasse geht daher mit einem Preis nach Hause.
Lehrerin Anita Iwanschitz: „Es war uns ein Herzensanliegen beim Solidaritätswettbewerb ‚Dem Leben lauschen‘ der aktion leben mitzumachen. Wir wollen damit aufmerksam machen, wie wichtig es ist, auf das Leben von Beginn an zu achten."
Die Jury lobte insbesondere die Darbietung in Reimform. Durch die gemeinsame rhythmische Darbietung (Klatschen etc.) sei der gemeinschaftliche Aspekt des Projektes sehr gelungen zum Ausdruck gebracht worden. Die eingereichte Arbeit zeichnete sich durch eine Umsetzung aus, die den hohen Wert von Inklusion lebendig vermittelt.
Dr. Walter Csoklich-Solidaritätspreis
Der im Jahr 1997 verstorbene Dr. Walter Csoklich war der erste Präsident von von aktion leben. Solidarität mit schwangeren Frauen und Bildung der Jugend war ihm ein besonderes Anliegen. Seine Familie sorgt deshalb seit vielen Jahren für einen Fonds, aus dem die Preisgelder für den aktion leben-Wettbewerb bezahlt werden.
Die Gewinner des Dr. Walter Csoklich-Solidaritätspreises 2018/19: