„Fakten helfen!“: Wieder dem Gesundheitsausschuss zugewiesen!
„Wir erwarten uns nun, dass die Mitglieder des Gesundheitsausschusses das Anliegen einer anonymen Statistik über Schwangerschaftsabbrüche fair und sachgerecht beraten“, betont Martina Kronthaler. „Wir brauchen auch in Österreich seriös erhobene Informationen statt Schätzungen mit enormer Schwankungsbreite“, ist Kronthaler überzeugt.
Fakten als Basis für überprüfbare Prävention
Informationen über das Alter der betroffenen Frauen, ob schon Kinder geboren wurden und in welcher Schwangerschaftswoche der Abbruch stattfindet oder ob und wie verhütet wurde, würden wichtige Hinweise geben, welche Formen von Prävention hilfreich sein könnten. Ob die gesetzten Maßnahmen geeignet sind, die Zahl der Abbrüche zu senken, kann nur überprüft werden, wenn es Zahlen über die Ausgangssituation gibt.
Probleme von Frauen nicht länger ausblenden!
„Solange sich Österreich weigert, den Tatsachen ins Auge zu sehen, solange werden Frauen mit ihren Problemen allein gelassen!“, gibt Kronthaler zu bedenken. Die aktion leben-Generalsekretärin bekräftigt, dass sich durch eine anonyme Statistik für Frauen bei einem Schwangerschaftsabbruch nichts ändert: Die Meldepflicht obliegt den ÄrztInnen. Die Frau muss keine Gründe nennen oder sich irgendwie rechtfertigen vor einem Abbruch. „Niemand, der sich ernsthaft mit dem Anliegen und Sinn einer anonymen Statistik auseinandersetzt, kann so etwas behaupten.“
Jetzt Nägel mit Köpfen machen
„Wir hoffen auf die Vernunft und den ehrlichen Willen der Nationalratsabgeordneten, bei diesem Thema endlich sachlich und fair zu handeln“, appelliert Kronthaler an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses im Parlament. Es gebe einen klaren Auftrag von über 54.000 Bürgerinnen und Bürgern, einen Gesetzesvorschlag auszuarbeiten und diesen dem Plenum mittels Bericht und Antrag zukommen zu lassen. „Dann könnte im Plenum über diesen Vorschlag beraten und abgestimmt werden“, so Kronthaler weiter.
Eine einfache Meldepflicht genügt
Der unabhängige Verein aktion leben hat bereits konkrete Vorschläge unterbreitet, welche Bundesgesetze zu ändern wären. „Unsere Vorschläge betreffen das Krankenanstalten- und das Ärztegesetz. Dort sind bereits jetzt verschiedene Dokumentationspflichten vorgeschrieben. Diese müssten um die Verpflichtung, Aufzeichnungen über Schwangerschaftsabbrüche zu führen, erweitert werden. Wir sehen keine Schwierigkeiten für die Umsetzung, wenn nur der Wille dazu vorhanden ist“, betont Kronthaler.
Zeit ist reif für Transparenz bei Abbrüchen
„Es wäre ein wichtiges frauenpolitisches Signal, wenn sich die Verantwortlichen in der Politik endlich auf der Basis von Fakten mit Schwangerschaftsabbrüchen beschäftigen und auf diese Weise das Thema besprechbar machen würden“, meint Kronthaler abschließend.
Informationen über die Ziele von „Fakten helfen!“ auf www.fakten-helfen.at.