Österreich muss gegen Leihmutterschaft Farbe bekennen
„Österreichs Regierung muss endlich Klartext sprechen und der Leihmutterschaft eine Absage erteilen“, fordert Martina Kronthaler, Generalsekretärin der aktion leben österreich. Leihmutterschaft sei nach österreichischem Gesetz zwar verboten, aber dieses Verbot ergibt sich nur implizit aus einer Reihe von Gesetzen. „Es gibt keine deutlich erkennbare Regierungslinie, auf die sich Österreichs VertreterInnen auf europäischer Ebene berufen können. Dadurch ist es denkbar, dass bei Abstimmungen im Europarat VertreterInnen Österreichs der Legalisierung der Leihmutterschaft unter bestimmten Bedingungen zustimmen werden“, erläutert Kronthaler die Gefahr des offiziellen Schweigens.
Sitzung des Sozialausschusses
Am 21. September wird der Sozialausschuss des Europarates in einer Sitzung erneut über Leihmutterschaft beraten. Ziel ist es, eine Vorlage für die Herbst-Session der Parlamentarischen Versammlung des Europarates zu erarbeiten, die dann zur Abstimmung kommt. Eine Empfehlung des Europarates wäre zwar rechtlich nicht verbindlich, hätte aber große Signalwirkung.
Grundlage für die Sitzung des Sozialausschusses ist erneut ein umstrittener Bericht der belgischen grünen Politikerin Petra De Sutter über Leihmutterschaft, der empfiehlt, „altruistische“ Leihmutterschaft zuzulassen. Dieser Bericht war schon wiederholt Gegenstand von Verhandlungen. Zuletzt wurde De Sutter vorläufig suspendiert, da sie selbst in die Durchführung von Leihmutterschaft involviert ist.
Ein Kind ist keine Ware
Martina Kronthaler appelliert, Leihmutterschaft nüchtern und umfassend zu betrachten: „Leihmutterschaft schadet Kindern und Frauen auf vielfältige Weise, gleich ob sie bezahlt oder unbezahlt durchgeführt wird. Es gibt kein Recht auf ein Kind um jeden Preis. Ein Kind ist keine Ware und eine Frau ist keine Produktionsstätte für ein Kind. Sowohl aus der Perspektive des Kindeswohls wie aus Frauensicht gibt es viele gute Gründe gegen Leihmutterschaft.“
Ausführliche Information
Warum aktion leben so überzeugt gegen Leihmutterschaft eintritt, legt der Verein auf seiner Homepage www.leihmutterschaft.at ausführlich dar.
„Uns ist es wichtig, umfassend über Leihmutterschaft zu informieren, um einer schleichenden Akzeptanz dieser Methode entgegenzuwirken. Gleichzeitig informieren wir die österreichischen Mitglieder des Europarates. Unser Ziel ist ein zumindest europaweites Verbot der Leihmutterschaft. Nur so wird Leihmutterschafts-Tourismus vermieden und nur so wird deutlich, dass Leihmutterschaft in Europa nicht erwünscht ist.“
Weitere Informationen auf www.leihmutterschaft.at