aktion leben appelliert an Politik: Kopf aus dem Sand!
„Politikerinnen und Politiker müssen wissen, wie viele Frauen sich gegen das Austragen einer Schwangerschaft entscheiden und aus welchen Gründen. Das sind sie jenen Frauen schuldig, die sich aus Not für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Nicht über Abtreibungen zu reden, bedeutet, Frauen im Schwangerschaftskonflikt im Stich zu lassen“, beschreibt Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin der aktion leben österreich, die Folgen des Wegschauens. Mit „Fakten helfen!“ fordert aktion lebeneine anonyme Statistik über Schwangerschaftsabbrüche sowie die wissenschaftliche Erforschung der Motive dafür.
Alarmsignale nicht überhören
„Wenn Menschen sich nicht trauen, ein Kind zu bekommen, weil die Arbeits-, Ausbildungs- oder Wohnsituation dies für sie subjektiv nicht zulassen, ist das ein Alarmsignal, das wir nicht überhören dürfen. Die Abbruchrate ist der ultimative Gradmesser dafür, wie familienfreundlich die Gesellschaft tatsächlich wahrgenommen wird“, ist Martina Kronthaler überzeugt. Seriöse Fakten seien die Voraussetzung für wirksame Maßnahmen durch die Politik. Sie seien notwendig, um konstruktiv und über alle Parteigrenzen über Maßnahmen zur Senkung der Abbruchzahlen zu reden.
Durch vielfältige Maßnahmen zu weniger Abbrüchen
Dass es möglich ist, durch Prävention und positive Maßnahmen die Zahl der Abbrüche drastisch zu senken, hat Deutschland in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen. Mit einer Abbruchrate von 5,9 (2011) ist Deutschland Vorbild für ganz Europa. Die Abbruchrate gibt an, wie viele von 1.000 Frauen zwischen 15 und 49 in einem Jahr einen Abbruch hatten.
Weniger Abbrüche: klares Ziel der Politik
„Wir führen diesen Erfolg auf das klare Bekenntnis der Politik zurück, die Zahl der Abbrüche senken zu wollen. Deutschland setzt auf Prävention und Hilfe. Das Konzept ist erfolgreich. Voraussetzung sind allerdings mehr Wissen und gesicherte Daten, wie sie in Deutschland vorliegen“, so Kronthaler weiter.
Transparenz auch in diesem Bereich
In Österreich werden jährlich zwischen 20.000 bis 60.000 Abtreibungen geschätzt. Selbst wenn die niedrigste Schätzung stimmte, hätte Österreich doppelt so viele wie in Deutschland. „Es gibt also einen großen Handlungsbedarf. Mit der Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ fordern wir die Politik auf, endlich hinzuschauen. Viele Bürgerinnen und Bürger wollen auch in diesem Bereich Transparenz und Maßnahmen, die auf Fakten gründen“, betont die aktion leben-Generalsekretärin.
Alle Informationen zur Bürgerinitiative sowie Unterschriftenbögen zum Herunterladen finden Sie auf der Kampagnenhomepage www.fakten-helfen.at.