aktion leben: Kostenlose Verhütungsmittel allein sind zu wenig
Verhütungsmittel blind zu verteilen, ist zu wenig
„Werden Verhütungsmittel im Rahmen einer Verhütungsberatung, etwa durch Familienberatungsstellen, gratis zur Verfügung gestellt, ist dies für einige Frauen sicher hilfreich. Ich warne aber davor, zu viel von dieser Maßnahme zu erwarten“, so die Generalsekretärin der aktion leben, Mag. Martina Kronthaler. Wirkungsvolle Verhütung sei nicht nur eine Sache des Geldes. Anders seien die vielen Anwendungsfehler nicht zu erklären.
„Vor allem Jugendliche überschätzen ihr Wissen über Verhütungsmittel. Die Pille, falsch eingenommen, schützt ebenso wenig vor einer ungeplanten Schwangerschaft wie ein Kondom, das monatelang in der Geldbörse gelagert wurde“, gibt Kronthaler zu bedenken.
Verantwortungsbewusste Verhütung
Jugendliche profitieren am meisten, wenn sie sich im Rahmen von sexualpädagogischen Workshops mit ihren Gefühlen und ihren Fragen auseinandersetzen und daran reifen können. „Wissen in Kombination mit einer Stärkung der Persönlichkeit hilft am wirkungsvollsten, ungeplante Schwangerschaften bei Jugendlichen zu vermeiden“, ist Kronthaler überzeugt.
Vierter Schritt vor dem ersten
„Fruchtbarkeit ist eine Kraft, die Jugendliche erst an sich entdecken müssen. Ohne Voraussetzung Verhütungsmittel zu verteilen heißt, den vierten vor dem ersten Schritt zu setzen“, betont Kronthaler. „Ich wünsche mir, dass jedes Mädchen und jeder Bursche über ihre bzw. seine Gefühle reden kann und sich selbst und andere wert schätzt. Das ist für mich die besten Voraussetzung dafür, Sexualität und Verhütung verantwortungsbewusst zu gestalten“, die aktion leben-Generalsekretärin abschließend.