Freitag 19. April 2024

„Fakten helfen!“: Parlament will keine Statistik über Abbrüche

„Fakten helfen!“: Parlament will keine Statistik über Abbrüche
Gestern beschloss der Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen des Parlaments, die aktion leben-Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ „zur Kenntnis zu nehmen“. Somit wurde das Anliegen abgelehnt, auch in Österreich eine anonyme Statistik über Schwangerschaftsabbrüche und die wissenschaftliche Erforschung der Motive einzuführen. „Es ist uns völlig unverständlich, wie wenig Interesse die meisten Abgeordneten für schwangere Frauen in Krisen zeigen“, erklärt dazu Dr. Hannes Hager, Präsident von aktion leben österreich.

 

„Wir bedauern sehr, dass eine Forderung abgewehrt wird, deren Umsetzung nachweislich relevante Verbesserungen für Frauen nach sich ziehen würde“, zeigt sich Dr. Hannes Hager, Präsident von aktion leben österreich, enttäuscht über die Entscheidung des Ausschusses. Hager bedankt sich bei den fast 59.200 Unterstützerinnen und Unterstützern, die wie aktion leben ein neues Kapitel in der Prävention von Schwangerschaftsabbrüchen aufschlagen wollten und betont: „Wir bleiben verlässlich an der Seite der Frauen und der Kinder, die uns brauchen.“


Österreich begnügt sich mit Schätzungen
Dass sich Österreich weiterhin mit Schätzungen und Einzelmeinungen zu Schwangerschafts- abbrüchen statt solider Daten begnügt, zeigt, wie desinteressiert die Politik gegenüber Frauen in der wohl schwersten Krise ihres Lebens ist. „Eine Statistik über Abbrüche ist in ganz Europa selbstverständlich und wird in einigen Ländern höchst erfolgreich als Basis für zielgruppengerechte Prävention und eine angemessene Politik eingesetzt“, stellt Hager klar.


Faktenbasierte Prävention und Unterstützung stärkt Frauen
aktion leben wollte mit „Fakten helfen!“ erreichen, dass Probleme erkannt, benannt und Lösungen angeboten werden. Ebenso sollte ein faktenbasierter Diskurs über Schwangerschaftsabbrüche ermöglicht werden. Eine der Regierungsparteien und die Opposition verweigerten allerdings vehement eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem sensiblen Thema. „Diese Parteien haben schwangeren Frauen außer unsinnigen Parolen in schwierigen Situationen nichts zu bieten. Sie verhindern eine sinnvolle Prävention, da wir nicht wissen, auf welcher Basis wir starten und etwas zu geschehen hat.“


aktion leben stellt Expertise transparent zur Verfügung
Der Präsident von aktion leben erinnert: „Wir haben das Thema in allen Facetten beleuchtet und mit vielen Beispielen belegt, wie Abbruch-Statistiken gut funktionieren. Sollte Frauenpolitik einmal schwangere Frauen im Konflikt umfassen, stehen wir mit unserer Expertise bereit, diese einzubringen“, betont Hager. Die aktion leben wird sich zudem weiterhin mit Argumenten und demokratischen Möglichkeiten dafür einsetzen, dass Denk- und Gesprächsverbote über das Thema Schwangerschaftsabbrüche aufgehoben werden.


aktion leben ist für schwangere Frauen da
aktion leben verweist auf alle Leistungen, die sie derzeit als privater, unabhängiger Verein für schwangere Frauen und in der Prävention erbringt. Fast 2.000 Frauen wenden sich in ganz Österreich jährlich an aktion leben und finden bei ihr kostenlos profunde, ergebnisoffene psychosoziale Begleitung sowie Hilfe bei finanziellen Problemen, psychischen Krisen, bei sozialrechtlichen Fragen oder Konflikten wegen einer ungeplanten Schwangerschaft. „Unsere Angebote werden sehr gebraucht und wir werden sie weiterhin anbieten. Wir erwarten jedoch dringend Gesprächsbereitschaft der Politik für die Anliegen der Frauen, die wir in der Schwangerenberatung hören und erleben“, betont Hager. Auch Prävention durch Sexualpädagogik im Rahmen ihrer Bildungsarbeit gehört zur Agenda von aktion leben, die sie professionell anbietet.

 

 

 

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